„Das Experiment wies nach, dass der Einfluss des Beobachters auf das, was tatsächlich geschieht, mit der Intensität der Beobachtung wächst.“

Vom Opfer zum Schöpfer!

Eine weitere Besätigung für den „Beobachtereffekt“! Je intensiver der Vorgang der Beobachtung durchgeführt wird, umso größer ist die Wirkung dieses Beobachters auf die sog. Realität! Was bedeutet das übersetzt in unseren Alltag? Die „Intensität der Beobachtung“ beschreibt im Menschen die geschulte und entwickelte Fähigkeit den Geist mit der Willenskraft zu fokussieren und damit die Aufmerksamkeit intensiv oder gebündelt auf etwas zu lenken. Der Geist erschafft also Realität. Eine fokussierte willentliche geführte Aufmerksamkeit, die geladen oder intensiviert ist mit Emotion, ist der Schlüssel zur bewussten Manifestation. 

Lasst Euch das bitte auf der Zunge zergehen. Schon etwas älter, aber ohne Verlust an Brisanz. Ab hier folgt der Originaltext:

 

Tal Eizman Publications and Media Relations Department
Weizmann Institut

BEOBACHTUNG BEEINFLUSST WIRKLICHKEIT

EIN EXPERIMENT DES WEIZMANN-INSTITUTS BESTÄTIGT EINE DER RÄTSELHAFTEN PRÄMISSEN DER QUANTENTHEORIE

Rehovot, Israel. – 26. Februar 1998

Eine der sonderbarsten Annahmen der Quantentheorie, die Philosophen wie Physiker schon seit langem fasziniert, lautet, dass durch die Beobachtung einer Gegebenheit der Beobachter diese beeinflusst.

In einer Studie, ueber die in der Zeitschrift Nature vom 26 Februar 1998 berichtet wird, führten Forscher am Weizmann-Institut ein äußerst detailliert kontrolliertes Experiment durch, das demonstriert, wie Elektronen durch den Akt der Beobachtung beeinflusst werden. Das Experiment wies nach, dass der Einfluss des Beobachters auf das, was tatsächlich geschieht, mit der Intensität der Beobachtung wächst.

Zum Forscherteam unter der Leitung von Prof. Mordehai Heiblum gehörten der Doktorand Eyal Buks, Dr. Ralph Schuster, Dr. Diana Mahalu und Dr. Vladimir Umansky. Die Forscher sind Mitglieder der Abteilung fuer Festkoerperphysik des Weizmann-Instituts und arbeiten am institutseigenen Joseph-H.-und-Belle-Braun-Zentrum für Submikronforschung.

Wenn ein „Quantenbeobachter“ zuschaut

Die Quantenmechanik besagt, dass Teilchen sich auch wie Wellen verhalten können. Dies kann für Elektronen aus dem Submikrometerbereich zutreffen – d.h. bei Entfernungen, die weniger als ein Mikron, das ist ein Tausendstel Millimeter, messen. Wenn sich Elektronen wie Wellen verhalten, können sie gleichzeitig durch mehrere Öffnungen in einer Schranke wandern und auf der anderen Seite der Schranke wieder zusammentreffen. Dieses „Zusammentreffen“ nennt man Interferenz.

So eigenartig es klingt – Interferenz kann nur auftreten, wenn keiner zuschaut. Sobald ein Beobachter die Partikel bei ihrem Weg durch die Öffnungen beobachtet, erhalten die Physiker ein völlig anderes Bild: Wenn ein Teilchen beim Durchgang durch eine Öffnung observiert werden kann, ist klar, dass es nicht durch eine andere Öffnung gewandert ist. Mit anderen Worten – unter Beobachtung sind Elektronen „gezwungen“ sich wie Teilchen und nicht wie Wellen zu verhalten. So beeinflusst der bloße Akt der Beobachtung die Ergebnisse der Experimente.

Um dies zu demonstrieren, bauten die Wissenschaftler des Weizmann-Instituts ein winziges, kaum ein Mikron großes Gerät, das eine Schranke mit zwei Öffnungen enthielt. Dann richteten sie einen Elektronenstrom auf die Schranke.

Der „Zuschauer“ in diesem Experiment war kein Mensch. Die Wissenschaftler versteckten sich hinter einem winzigen, aber hochkomplizierten Elektronendetektor, der vorbeisausende Elektronen aufspürt. Die Fähigkeit des „Quantenguckers“ zur Elektronenerkennung konnte durch Veränderung seiner elektrischen Leitfähigkeit, d. h. der Stärke des ihn durchfließenden Stromes verändert werden.

Abgesehen vom „Zuschauen“ bzw. „Aufspüren“ der Elektronen hatte der Detektor keinerlei Auswirkung auf den Strom. Dennoch fand das Team, dass allein die Anwesenheit des zuschauenden Detektors in der Nähe einer der Öffnungen Veränderungen im Interferenz-Muster der durch die Öffnungen in der Schranke passierenden Elektronenwellen verursachte. In der Tat war dieser Effekt abhängig von der „Stärke“ der Beobachtung. Wenn die Elektronenspürfähigkeit des „Beobachters“ zunahm, – mit anderen Worten, mit zunehmendem Observationsgrad – wurde die Interferenz schwächer; im Gegensatz dazu wurde die Interferenz stärker, wenn die Elektronenspürkapazitaet reduziert wurde – mit anderen Worten, wenn die Observation nachließ. So konnten die Wissenschaftler durch die Steuerung der Eigenschaften des Quantenbeobachters seinen Einfluss auf das Verhalten der Elektronen steuern.

Die theoretische Grundlage für dieses Phänomen wurde vor einigen Jahren von einer Reihe von Physikern entwickelt, unter ihnen Dr. Adi Stern und Prof. Yoseph Imry vom Weizmann-Institut, zusammen mit Prof. Yakir Aharonov von der Universität Tel Aviv. Die neue experimentelle Arbeit wurde in Gesprächen mit Prof. Shmuel Gurvitz vom Weizmann-Institut angeregt, ihre Ergebnisse haben bereits weltweit das Interesse zahlreicher theoretischer Physiker geweckt und werden unter anderem von Prof. Yehoshua Levinson vom Weizmann-Institut studiert.

Technik von morgen

Das Ergebnis des Experiments, dass nämlich Beobachtung Interferenz „vernichtet“, könnte in zukünftigen Technologien zur Sicherung eines Informationsaustausches eingesetzt werden. Dies kann geschehen, wenn Informationen so kodiert werden, dass die Interferenz zahlreicher Elektronenwege zur Entzifferung benötigt wird.

„Jeder Lauschangriff würde die Interferenz unterbinden“, sagt Prof. Heiblum. „So würde der Empfänger wissen, dass die Botschaft abgefangen wurde.“

In einem breiteren Rahmen ist das Experiment des Weizmann-Instituts ein wichtiger Beitrag zu den Bemühungen der Forschungsgemeinde, quantenelektronische Maschinen zu entwickeln, ein ziel, das im nächsten Jahrhundert vielleicht erreicht werden könnte. Diese radikal neue Art von Elektronik könnte Teilchen- und Wellennatur von Elektronen gleichzeitig ausnutzen. Zum Bau solcher Geräte ist aber noch ein besseres Verständnis vom Zusammenspiel dieser beiden Eigenschaften notwendig. Eine derartige Zukunftstechnik könnte zum Beispiel den Weg zu neuen Computern eröffnen, deren Kapazität die der höchstentwickelten heutigen Modelle bei weitem überschreiten würde.

Die Studie wurde teilweise von der Münchner Minerva-Stiftung gefördert. Prof. Imry ist Inhaber des Max-Planck-Lehrstuhls für Quantenphysik und Leiter des Albert-Einstein-Minerva-Zentrums für theoretische Physik.

Das Weizmann-Institut ist ein bedeutendes Zentrum fuer wissenschaftliche Forschung und Hochschulstudien in Rehovot, Israel. Die 2400 Wissenschaftler, Studenten und anderen Mitarbeiter des Instituts betreiben über 850 Forschungsprojekte, die das gesamte Spektrum der heutigen Wissenschaft abdecken.

Quelle:

https://idw-online.de/de/news391

Weiterlesen:

https://www.spektrum.de/news/hinschauen-heisst-eingreifen/340504